Kuehl, Gotthardt 1850 Lübeck - 1915 Dresden Trauung in der Münchner Asamkirche R. u. signiert,

Kuehl, Gotthardt 1850 Lübeck - 1915 Dresden Trauung in der Münchner Asamkirche R. u. signiert, Ortsbezeichnung Paris und (18)81 datiert. Öl auf Holz. 95 x 60 cm. Rest. Rahmen min. besch. Nach Beendigung seiner Studien in Dresden und München zog Gotthardt Kuehl 1879 nach Paris. Im dortigen Salon präsentierte er seine Werke der Öffentlichkeit, sie wurden in den Rezensionen der Ausstellungen ausgesprochen positiv beurteilt. Besonders Max Liebermann, Fritz von Uhde und Gotthardt Kuehl stehen für jene Generation von Malern, die eine moderne, internationale Stilrichtung vertraten und sich im französischen Kunstbetrieb bestens behaupten konnten. Die genannten drei Künstler stellten seit 1880 regelmäßig im Salon aus. Kuehls Arbeiten wurden vom Kunstkritiker Roger Ballu als "bezaubernde und durchgeistigte Werke" bezeichnet, auch das vorliegende Gemälde wurde von Ballu anlässlich seiner Ausstellung im Salon 1881 ausführlich kommentiert, seine Arbeiten als Werke eines "wahren Malers" charakterisiert. Die Interieurs süddeutscher Barockkirchen mit ihrer Formenvielfalt und ihren für einen Künstler höchst interessanten Beleuchtungseffekten beschäftigten Gotthardt Kuehl sehr stark. Vor allem das Innere der Münchner Asamkirche St. Johann Nepomuk war bis in die Mitte der 90er Jahre mehrfach Darstellungsgegenstand. Im Besitz der Staatsgalerie Stuttgart befindet sich ein weiteres großformatiges Interieur von St. Johannes Nepomuk (Inv.-Nr. 1136) aus den späten 80er Jahren. Literatur: Boetticher, Friedrich von, Malerwerke des Neunzehnten Jahrhunderts. Bd. I, 2. Leipzig 1941 (Reprint), S. 785, Nr. 9: dort Provenienzangabe Slg. Dr. Rich. Klemm, Leipzig, und Auktion Bangel, Frankfurt, 3. November 1891. - Gerkens, Gerhard / Zimmermann, Horst (Hgg.), Gotthardt Kuehl 1850-1915. Ausst.-Kat. Dresden, Gemäldegalerie Neue Meister, 28. März - 9. Juni 1993 u. a. Leipzig 1993, S. 196, WVZ-Nr. 98, S. 27 und S. 35, Anm. 10: Hinweis auf die Ausstellung des vorliegenden Gemäldes im Pariser Salon 1881 (mit Kat.-Nr. 1272).